Ein musikalischer Rundgang durch den St.Galler Stiftsbezirk.
Das im 8. Jahrhundert gegründete Kloster St. Gallen war ein bedeutendes Zentrum der mittelalterlichen Musikkultur und spielte eine Schlüsselrolle bei der Entwicklung der gregorianischen Gesänge. Die Stiftsbibliothek besitzt eine der grössten Sammlungen mittelalterlicher Manuskripte, darunter viele wichtige Musikdokumente. Das Kloster war ein Ort intensiver musikalischer Bildung und Produktion, was zu seiner herausragenden Stellung in der europäischen Musikgeschichte beitrug.
Das neu komponierte Werk «Echoes of the Cathedral» in der Fassung für Symphonisches Blasorchester nimmt das Unesco Weltkulturerbe «Kloster St.Gallen» musikalisch in den Fokus und bietet eine einzigartige Tondichtung.
Der junge aufstrebende Komponist Théo Schmitt verarbeitet die reiche Geschichte und die kulturelle Bedeutung des Klosters St.Gallen in eine fesselnde Klanglandschaft. Die musikalische Erzählung entführt die Zuhörer auf eine musikalische Spurensuche im Stiftsbezirk. Diese Perspektive verleiht der Komposition eine besondere Frische und Unmittelbarkeit, die sowohl junge als auch ältere Zuhörer in ihren Bann ziehen wird.
Aufführungen
Uraufführung: 8. März 2025, 19:30, Tonhalle St. Gallen
2. Aufführung: 9. März 2025, 17:00, Tonhalle St. Gallen
Programm
Also sprach Zarathustra (Richard Strauss, arr. Robert Longfield)
Angelo del Cielo (Giacomo Puccini, arr. Johan de Meij)
Hymn to the Fallen (John Williams, arr. Paul Lavender)
The Colors of Tali (Thomas Doss)
Nessun Dorma (Giacomo Puccini, arr. John Glenesk Mortimer)
Echoes of the Cathedral (Théo Schmitt)
– Uraufführung –
Leitung
Musikalische Leitung / Dirigent
Der in Joliette (Kanada) geborene Gabriel Mayer Hétu hat mit 18 Jahren begonnen, Trompete zu spielen. 2004 entschied er sich, sein Musikstudium in Europa weiterzuführen. Dies führte Ihn zunächst nach Lausanne und anschliessend nach Bern, wo er seinen Master an der Hochschule der Künste in Musik abschloss. Während und nach seinem Studium perfektioniert er sich bei Hans Gansch (Mozarteum Salzburg), Eric Aubier (Paris), Guillaume Jehl (Berliner Philharmoniker) und Edward H. Tarr.
Als Mitbegründer des Barocktrompeten Ensemble Ostschweiz spielt er schon zuvor in verschiedenen Modernen- und Barockensemble und Orchestern mit, darunter im Sinfonieorchester Basel, dem Kammerorchester Basel, dem Thurgauer Kammerorchester und vielen weiteren.
Ab 2013 vertiefte er sich im Rahmen eines Nachdiplom-Studiums in der Orchesterleitung und widmete sich seither immer mehr dem Dirigieren. Meisterkurse besucht er im In- (Bernard Haitink, Esa-Pekka Salonen, Franco Cesarini) und Ausland (Philharmonie Ruse und Akademisches Sinfonieorchester Sofia in Bulgarien).
Er dirigiert verschiedene Musikvereine in der Ostschweiz und ist als gefragter Solist und Kammermusiker in der ganzen Schweiz unterwegs. Als Lehrer ist er an der Musikschule Fürstenland, Musikschule Goldach und Rorschach-Rorschacherberg tätig.
Komponist
Théo Schmitt ist ein talentierter junger Musiker aus der Schweiz, der derzeit als Komponist und Dirigent in Los Angeles tätig ist. Nach seinem Bachelorabschluss in Musikpädagogik setzte er sein Studium an der Haute École de Musique de Lausanne (HEMU) fort und erwarb 2018 einen Master in Orchesterleitung unter der Anleitung von Aurélien Azan-Zielinski. Für seine herausragende Masterarbeit wurde er mit dem renommierten Fritz-Bach-Preis ausgezeichnet.
Von 2019 bis 2021 vertiefte Théo seine Kenntnisse in Komposition an der University of California, Los Angeles (UCLA), wo er bei Richard Danielpour, Ian Krouse und Peter Golub studierte. Anschliessend absolvierte er 2022 das hochselektive Programm für Filmmusik an der University of Southern California (USC).
In der Schweiz dirigierte Théo zahlreiche Orchester, darunter die Brass Band L’Avenir d’Aclens und das Sinfonieorchester L’Orchestre QuiPasseParLà. 2019 gewann er den 9. Schweizer Dirigentenwettbewerb in Baden. Als Gastdirigent ist er sowohl in der Schweiz als auch in Los Angeles gefragt, wo er unter anderem für das Konservatorium Lausanne und das USC Graduate Brass Ensemble tätig war. Zudem arbeitet er als Studiomusiker für Film-, Videospiel- und TV-Produktionen.
Théo hat bereits zahlreiche Originalkompositionen für Brass Band, Blasorchester und Sinfonieorchester geschrieben. Zu seinen bemerkenswerten Werken zählen unter anderem «La Légende du Château du Chillon» und «Passion of Christ», das 2022 in der Kathedrale von Lausanne uraufgeführt wurde. Seit seiner Ansiedlung in Los Angeles arbeitet er eng mit Filmemachern und Choreografen zusammen und wurde für verschiedene internationale Musikpreise nominiert, darunter die Marvin Hamlisch International Music Awards und die Jerry Goldsmith Awards.
Mitwirkende
Gesang: Kimberly Brockman, Sopran
Die Sopranistin Kimberly Brockman stammt aus Pennsylvania/USA und studierte Musik am Ithaca College in New York. Nach ihrem Abschluss bildete sie sich in New York City weiter während sie von 1988 bis Ende 1993 mit dem New York Philharmonic Symphony Orchestra im Bereich Development arbeitete. 1994 kam sie nach Europa und wurde ins Ensemble der Kölner Oper verpflichtet. Von 1995 bis 2002 gehörte sie zum festen Ensemble am Theater St.Gallen, wo sie in mehreren Rollen ihres Faches zu hören war. Weitere Engagements führten sie u.a. 2004 zu den Bregenzer Festspielen, 2006 zum St.Galler Musiktheater Festival Open Opera und 2014 zum Lucerne Festival.
Im In- und Ausland tritt sie regelmässig als Konzertsängerin auf und interpretiert dabei ein breites Repertoire, das vom Barock bis zur Moderne reicht.
Seit mehreren Jahren wirkt Kimberly Brockman als Musikerin am Dom. In 2020 nahm sie Fioccos Lamentationen für die DomMusik St.Gallen auf. Die Vertonungen der Lamentationen des belgischen Komponisten Joseph-Hector Fiocco (1703–1741) gehören zu den besonders eindrücklichen barocken Versionen. Nebst ihren künstlerischen Tätigkeiten ist Kimberly Brockman Leiterin der Diözesanen Kirchenmusikschule St.Gallen (dkms.ch), eine Arbeitsstelle des Katholischen Konfessionsteils, wo sie auch als Gesangspädagogin mitwirkt.
DomChor
Der Chor der Kathedrale seit Jahrhunderten
Drei Generationen versierter Sängerinnen und Sänger engagieren sich kollegial und mit Idealismus für gute Musik an der Kathedrale.
Orchestermessen in Pontifikalämtern und ein beachtliches Repertoire an geistlichen Werken von St.Galler Komponisten, liturgischen Kleinformen und Motetten pflegt der traditionsreiche DomChor St.Gallen und gestaltet so zahlreiche Gottesdienste im Verlauf des Jahres mit.